Sexuelle Selektion und Sexuelle Konflikte – Wie tragen diese Prozesse zur Biodiversität bei?

Pressemitteilung Nr. 183/13

Datum: 21.11.2013

Bei vielen Säugetieren unterscheiden sich die Geschlechter – bedingt sexuelle Selektionseffekte – stark in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Ein prägnantes Beispiel ist auch der Rothirsch.

Bei vielen Säugetieren unterscheiden sich die Geschlechter – bedingt sexuelle Selektionseffekte – stark in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Ein prägnantes Beispiel ist auch der Rothirsch.

Vortrag von Dr. Claudia Fricke, Universität Münster, im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald, Donnerstag, 28. November 2013 um 19.00 Uhr; der Eintritt ist frei.

Bereits Charles Darwin machte sich Gedanken darüber, warum Männchen häufig augenfällige Merkmale wie Ornamente oder Hörner tragen, deren Entstehung nicht immer mit der Theorie der natürlichen Selektion zu erklären ist. Deshalb formulierte Darwin seine Ideen zur sexuellen Selektion, die besagen, dass die Ausprägung körperlicher Merkmale auch durch unterschiedlichen Fortpflanzungserfolg von Mitgliedern desselben Geschlechts einer Art beeinflusst werden kann.

Während diese Ideen anfänglich wenig Akzeptanz fanden, hat sich dies Anfang des 20. Jahrhunderts geändert. Hypothesen wurden formuliert und getestet, um diesen evolutionären Prozess zu verstehen, der den unterschiedlichen Fortpflanzungserfolg von Individuen zu erklären versucht. Diese anfänglichen Studien wurden durch neue Beobachtungen und technologischen Fortschritt bei wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden verbessert. Im Verlauf dieser Entwicklung wurde auch die Theorie der sexuellen Konflikte formuliert und ausgebaut, da Wissenschaftler häufig beobachteten, dass Männchen und Weibchen ihre evolutionäre Fitness auf unterschiedlichem Weg maximieren und die evolutionären Interessen von Männchen und Weibchen deshalb häufig nicht übereinstimmen.

Beide Prozesse – sexuelle Selektion und sexuelle Konflikte – tragen zu evolutionären Veränderungen von sexuellen Merkmalen bei; sie können daher auch die Entstehung neuer Arten vorantreiben. Artbildung ist der Prozess, der der Biodiversität, die wir heute beobachten, zu Grunde liegt. In ihrem Vortrag wird Dr. Fricke anhand von eindrucksvollen Beispielen die beiden Theorien – sexuelle Selektion und sexuelle Konflikte – vorstellen und dann den Zusammenhang zur Artbildung und somit Biodiversität vorstellen.

Claudia Fricke studierte Biologie an der Universität Göttingen und promovierte in 2006 in Zoologie/Ökologie an der Uppsala University in Schweden. Anschließend forschte sie als Post-Doc an der britischen University of East Anglia. Seit Juni 2012 leitet sie am Institut für Evolution und Biodiversität der Universität Münster die Emmy-Noether Nachwuchsgruppe „Evolution und Sexuelle Konflikte“.

Bildunterschrift:

Bei vielen Säugetieren unterscheiden sich die Geschlechter – bedingt sexuelle Selektionseffekte – stark in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Ein prägnantes Beispiel ist auch der Rothirsch.

Foto: Ingo Brauer

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