Schneeschuhwanderer und Tourengeher gefährden massiv das Auerhuhn

Gemeinsamer Appell des Landratsamtes und der Nationalparkverwaltung zum Schutz des Wappentiers des Bayerischen Waldes

Pressemitteilung Nr. 039/11

Datum: 11.03.2011

Ob gedankenlos oder absichtlich – Touren mit Skiern oder Schneeschuhen abseits der markierten Wanderwege gefährden das im Bestand bedrohte Auerhuhn massiv.
Foto: Werner Simmet

Ob gedankenlos oder absichtlich – Touren mit Skiern oder Schneeschuhen abseits der markierten Wanderwege gefährden das im Bestand bedrohte Auerhuhn massiv. Foto: Werner Simmet

Auerhühner leiden im Winter in den Hochlagen des Bayerischen Waldes unter großem Nahrungsengpass. Auf Schneeschuhwanderer und Tourengeher abseits markierter Wanderwege reagieren die störungsempfindlichen Auerhühner mit Energie zehrender Flucht. Auch die im April stattfindende Balz wird dadurch sehr negativ beeinflusst.
Foto: Christoph Moning

Auerhühner leiden im Winter in den Hochlagen des Bayerischen Waldes unter großem Nahrungsengpass. Auf Schneeschuhwanderer und Tourengeher abseits markierter Wanderwege reagieren die störungsempfindlichen Auerhühner mit Energie zehrender Flucht. Auch die im April stattfindende Balz wird dadurch sehr negativ beeinflusst. Foto: Christoph Moning

Der lange Winter neigt sich zumindest in den Tälern und unteren Hängen dem Ende zu. In den Hochlagen vom Arber bis zum Dreiländereck hingegen liegt die weiße Pracht noch bis zu 1 m hoch und bietet gute Bedingungen zum Schneeschuhwandern und Tourengehen.

Auerhühner hingegen leiden bei solchen Witterungsbedingungen unter einem großen Nahrungsengpass und versuchen diese Notzeit mit energiesparender Lebensweise zu überbrücken - das heißt so wenig Bewegung wie möglich.

Tourengeher und Schneeschuhwanderer, die sich an die dem Auerhuhn vertrauten markierten Wanderwegen halten, sind für die scheuen Tiere berechenbar und geben ihnen keinen Anlass zur Besorgnis, denn sie können sehr wohl unterscheiden ob auf markierten Wegen oder „quer- feldein“ gegangen wird.

Wenn aber die Schneeschuhwanderer und Tourengeher in den Kerngebieten des Nationalparks das Wegegebot missachten, beginnt für die Auerhühner eine Zeit des Leidens.

Beim Verlassen der markierten Wege wird der Mensch für sie zum unkalkulierbaren Risiko, dem sie mit Energie zehrender Flucht zu entgehen versuchen. Wenn dies mehrmals passiert, droht ihnen sogar der Hungerstod. Zudem wird die im April stattfindende Balzzeit der Auerhühner massiv gestört mit negativen Folgen für den Brutverlauf.

Um beides zu verhindern, wurden im gesamten Nationalpark Bayerischer Wald auf ca. 40 % der Fläche im abgelegenen grenznahen Bereich Kerngebiete ausgewiesen, die zum Schutze bedrohter Tierarten in der Zeit vom 16. November bis 14. Juli nur auf markierten Wanderwegen betreten werden dürfen. Die entsprechenden Hinweistafeln befinden sich unübersehbar an allen Zugängen.

Zusätzlich wird die Nationalparkwacht in den kommenden Wochen an den bekannten Einstiegsstellen häufiger präsent sein, um die Schneeschuhwanderer und Tourengeher über die Kerngebietsregelungen zu informieren.

Auch der Landkreis Freyung-Grafenau unterstützt den Appell des Nationalparks Bayerischer Wald zum Schutz des Auerwildes: "Es sollte für alle Wintersportler eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, den Auerhahn als Wappentier des Bayerischen Waldes besonders zu schonen. Denn wenn sich alle an das Wegegebot halten, können Mensch und Tier friedlich miteinander leben. Die Wintersportler können die grandiose Landschaft bei Betätigung in freier Natur genauso genießen, wie der Auerhahn die Ruhe, die er unbedingt braucht", so Landrat Ludwig Lankl.

Bildunterschriften:

Ob gedankenlos oder absichtlich – Touren mit Skiern oder Schneeschuhen abseits der markierten Wanderwege gefährden das im Bestand bedrohte Auerhuhn massiv.
Foto: Werner Simmet

Auerhühner leiden im Winter in den Hochlagen des Bayerischen Waldes unter großem Nahrungsengpass. Auf Schneeschuhwanderer und Tourengeher abseits markierter Wanderwege reagieren die störungsempfindlichen Auerhühner mit Energie zehrender Flucht. Auch die im April stattfindende Balz wird dadurch sehr negativ beeinflusst.
Foto: Christoph Moning

Pressefotos allgemein zum Download unter:
http://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/aktuelles/mediathek/index.htm

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