Nationalpark-Jugendforum schmiedete Zukunftspläne

Pressemitteilung Nr. 116/08

Datum: 22.07.2008

Ein Sommertreffen - das haben mit dem vergangenen Wochenende die Vertreter des Deutsch-Tschechischen Jugendforums hinter sich. Freilichtmuseum in Finsterau und die am Moldauufer gelegene Ortschaft Dobra in Böhmen, waren diesmal die Schauplätze. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde also diesmal im bayerisch-böhmischen Grenzgebirge wortwörtlich verstanden.

Trotz der Ferien in Tschechien fanden sich genügend tschechische Mitglieder des Jugendforums, die Lust auf ein Treffen mit den deutschen Nachbarn hatten. Nicht nur die Natur, sondern auch die alten Lebensweisen der hiesigen Menschen konnten die Kinder in Freilichtmuseum Finsterau erleben und dabei erfahren, dass die Grenze zwischen Bayern und Böhmen zwar sehr alt ist, aber das harte Leben, die Häuser, Höfe und ihre Ausstattung auf beiden Seiten ähnlich oder eng verwandt waren. An der Überwindung der deutsch-tschechischen Sprachbarriere wurde im Laufe des ganzen Treffens fleißig mit vielen Aktivitäten zur Sprachanimation gearbeitet.

Beinahe der gesamte Besuch des Freilichtmuseums drehte sich um das so genannte „Schanzerhäusl“, denn dieses entspricht im Bautyp einem Böhmerwaldhaus, das besonders häufig auf beiden Seiten der Grenze vorkam. Aktivitäten wie gemeinsames Brotbacken und Führungen durch das Freilichtmuseum standen im Vordergrund.

Nach dem Abendessen folgte eine Fahrt nach Böhmen, wo die Teilnehmer das Sommerlager der tschechischen Juniorranger, unter denen sich auch viele Mitglieder des Jugendforums befinden, besucht haben. Als Geschenk überreichten die Jugendlichen die im Freilichtmuseum selbstgebackenen Brote. Gleich nach der Ankunft wurde beinahe alles zweisprachig beschriftet. Dabei staunten Tschechen wie Deutsche, dass z. B. der Tisch auf Tschechisch „Stul“ heißt. Auch die selbst gemachten Pflanzenherbarien blieben von diesen „Sprachkapriolen“ nicht verschont. Vor dem Regen geschützt, brannte das Lagerfeuer im Tipi-Zelt. Ein tschechischer Ranger sorgte mit böhmischen Liedern für die richtige Stimmung.

Der nächste Morgen startete mit einer Ökorallye im Gelände, bei dem nicht nur der Orientierungssinn, sondern auch die naturkundlichen Kenntnisse der Teilnehmer gefragt waren.

Von all diesen Aktionen angeregt, war es für die Teilnehmer nicht schwierig, ihre Vorstellungen und weiteren Pläne für das Jugendforum zu konkretisieren mit folgenden Ergebnissen: In Zukunft will man sich jeden Monat, statt alle zwei Monate treffen, so dass sich ein Tagesausflug und ein gemeinsam verbrachtes Wochenende abwechseln. Wie auch schon bei den bisherigen Aktivitäten des Jugendforums stellt die Grenze hierbei kein Hindernis, sondern eher eine Inspiration für die Arbeit der Jugendlichen dar: Beim nächsten Treffen wollen sich die Jugendlichen den neuen Grenzübergängen widmen. Experten und Meinungsvertreter der laufenden Diskussion sollen eingeladen werden. Wie verträgt sich das seltene Auerhuhn mit der lange geplanten Öffnung des Grenzübergangs „Blaue Säulen“? Wieso hier eine gemeinsame Lösung so schwierig zu finden ist und was das Jugendforum selber zu einer solchen Lösung beitragen kann, das wollen die Teilnehmer des Jugendforums herausfinden.

Doch damit nicht genug: Darüber hinaus ist eine Kanutour auf der Moldau geplant, bei der es natürlich auch um Spaß an der gemeinsamen Kanufahrt, aber auch um die Auseinandersetzung mit dem umstrittenen Schutz der Flussperlmuschel geht.

Das deutsch-tschechische Jugendforum ist ein offenes Gremium, das Jugendlichen der Nationalparkregionen Bayerischer Wald und Sumava echte Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Auch zum nächsten Treffen, dessen Termin rechtzeitig bekannt gegeben wird, sind Jugendliche aus den Nationalpark-Regionen zwischen 12 und 20 Jahren wieder herzlich eingeladen, vorbeizukommen.

Kontakt und Information:
Thomas Michler, Anna Nemcová & Pavel Storch
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Telefon: 08552 / 9600-197
E-Mail: thomas.michler@npv-bw.bayern.de

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