2019 war drittwärmstes Jahr

Klimastation in Waldhäuser: Forscher des Nationalparks ziehen Bilanz

Pressemitteilung Nr. 02/2020

Datum: 10.01.2020

Messtechniker Ludwig Höcker bei der Arbeit an der Klimastation Waldhäuser. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Messtechniker Ludwig Höcker bei der Arbeit an der Klimastation Waldhäuser. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)

Waldhäuser. Blicken die Wissenschaftler um Dr. Claus Bässler auf den Jahresrückblick 2019 der nationalparkeigenen Klimastation im Bergdorf Waldhäuser, so zeigt sich ihnen ein mittlerweile vertrautes Bild. Der Trend der vergangenen Jahre hat sich fortgesetzt: „2019 gehört in die Reihe stark überdurchschnittlich warmer und trockener Jahre seit 2014“, berichtet der Forscher.

Die Durchschnittstemperatur lag 2019 auf 945 Höhenmetern bei 7,8 Grad, während der Mittelwert der Jahre 1972 bis 2001 dagegen bei 5,8 Grad liegt. Ein erheblicher Unterschied. 2019 stellt damit das drittwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Nationalpark dar. Nur 2014 und 2018 war es mit 7,9 Grad noch wärmer. Auch die Sonnenscheindauer war außergewöhnlich hoch. Das vergangene Jahr weist mit 1804 Stunden den vierthöchsten Ausschlag nach 2003, 2011 und 2018 auf.

350 Millimeter Niederschlag weniger als im Durchschnitt

Seit 1970 werden im Nationalpark Klimadaten erfasst – unter anderem Temperaturen, Schneehöhen, Sonnenstunden oder Frosttage. Viele Werte werden bereits automatisch generiert, aber manche müssen von einem vierköpfigen Mess-Team weiterhin manuell abgelesen werden. Dazu zählen auch die Niederschlagsmengen. In diesem Bereich war 2019 ebenso ein Ausreißer festzustellen. Mit einer Niederschlagssumme von 1001,9 Millimetern fiel die Jahresniederschlagsmenge um über 350 Millimeter geringer aus als der Mittelwert und stellt gleichzeitig den drittniedrigsten Wert seit 1972 dar.

Die gesammelten Daten der Messtechniker laufen bei Bässler, stellvertretender Leiter des Nationalpark-Sachgebiets Naturschutz und Forschung, und seinen Kollegen zusammen. Ihr Fazit bezüglich der waldökologischen Auswirkungen 2019: Die Abfolge sehr warmer Jahre haben zu einer vermehrten Entwicklung des Buchdruckers und zu einem entsprechend starken Befall der heimischen Fichten geführt.

Buchen kommen mit Klimaveränderung aktuell noch zurecht

Für alle Arten lässt sich dieser Schluss aber nicht ziehen. „Anders als etwa im Nationalpark Hainich, kommen die Buchen im Nationalpark Bayerischer Wald mit den aktuellen Klimaveränderungen noch gut zurecht“, sagt Klimaforscher Bässler. „Auch für die Pilze scheinen die aktuellen Niederschläge noch auszureichen. Ob das bei sich fortschreitender Entwicklung hin zu wärmeren Temperaturen und weniger Niederschlag so bleibt, ist jedoch nicht absehbar.“

Mehr Wetterdaten sowie die komplette Jahresbilanz der Wetterstation Waldhäuser finden Sie auf der Homepage des Nationalparks Bayerischer Wald – www.nationalpark-bayerischer-wald.de – im Bereich „Aktuelles“.

 

Bildunterschrift:
Messtechniker Ludwig Höcker bei der Arbeit an der Klimastation Waldhäuser. (Foto: Gregor Wolf/Nationalpark Bayerischer Wald)


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