Am 24.04. wäre Prof. Dr. Bernhard Grzimek 100 Jahre alt geworden

Pressemitteilung Nr. 055/09

Datum: 23.04.2009

Ein Platz für Tiere

Am 24.04. wäre Prof. Dr. Bernhard Grzimek 100 Jahre alt geworden. Der studierte Tierarzt war berühmter Naturschützer, Medienmann, Querdenker. Mit Serengeti darf nicht sterben wurde er weltweit bekannt. Ein Platz für Tiere war seine Show im Fernsehen, in der er die Bundesrepublik über Wildtiere und deren notwendigen Schutz aufklärte. Ein Platz für Tiere und Wildnis war für ihn auch in Deutschland realisierbar und so war er einer der unbequemen Streiter für den ersten Deutschen Nationalpark: den Nationalpark Bayerischer Wald.

Zunächst stand Grzimek der Idee, einen deutschen Nationalpark zu gründen, skeptisch gegenüber. In Deutschland gäbe es keine natürlichen Voraussetzungen mehr für einen Nationalpark, war seine Meinung. Hubert Weinzierl, damaliger Naturschutzbeauftragter an der Regierung von Niederbayern und im Präsidium des Deutschen Naturschutzringes, überzeugt Grzimek vom Gegenteil und gewann damit einen bekannten und streitfähigen Mann.
Um eine Wiederansiedlung von 300 Braunbären in das Gebiet des heutigen Nationalparks Bayerischer Wald zu realisieren, ruft Grzimek öffentlich zu Spenden auf. Noch bevor das letzte Wort gesprochen wurde, verkündet er vor laufenden Kameras den Beschluss des Nationalparks. 1967 gewann er in Freyung 700 Waidler für die Nationalparkidee. Er war sicherlich ein renitenter Zeitgenosse, der mit Überzeugung, Mut und Selbstbewusstsein sein Ziel verfolgte. Neben seinem Engagement in Afrika galt das eben auch der Gründung des ersten Nationalparks in Deutschland.
Nicht alle seine Wünsche konnten erfüllt werden. Braunbären und Wölfe gibt es bis heute nicht in freier Wildbahn. Nur die Luchse haben es geschafft, im Bayerischen Wald wieder heimisch zu sein und sich erfolgreich fortzupflanzen.

Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet mittlerweile eine weitgehend vom Menschen unbeeinflusste Wildnis und bildet zusammen mit dem Nationalpark Šumava das größte geschützte Waldgebiet Mitteleuropas. Dieses grüne Herz Europas ist seit der Wiederansiedlung des europäischen Luchses in den 1980er Jahren auf tschechischer Seite des Böhmerwaldes wieder Heimat der Pinselohren. Wissenschaftler der Nationalparkverwaltungen Bayerischer Wald und Šumava erforschen gemeinsam den Lebensraum und die Ökologie des Luchses. Seit mehreren Jahren begleiten sie mit Sender-Halsbändern ausgestattete Tiere und lernen so Wichtiges über Reviergröße, Jahresrhythmus und Verhalten der Luchse. Es ist Aufgabe und Wunsch der Nationalparkverwaltung, mit den Forschungsarbeiten nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, sondern auch diese faszinierende Großkatze unserer Wälder einer breiten Bevölkerung vorzustellen und ihren Lebensraum zu erhalten.

Mehr Platz für Wilde Tiere das Motto Prof. Grzimeks ist uns auch heute noch ein wichtiges Anliegen, so der für die Wildtierforschung zuständige Projektleiter Dr. Marco Heurich. Denn obwohl schon vieles zum Schutz unserer Natur erreicht wurde, dürfen wir nicht in unseren Anstrengungen nachlassen, die Lebensräume bedrohter Arten vor ihrer Zerstörung zu bewahren.

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