Viel Neuschnee und Sturm: Das müssen Besucher aktuell beachten

Vorsicht wegen vereinzeltem Schneebruch - Hochlagen nur mit Schneeschuhen erreichbar

Eintrag Nr. 02/2022
Datum:


Bis zu 1,5 Meter Schnee liegen in den Hochlagen des Nationalparks. Foto: Lothar Mies
Bis zu 1,5 Meter Schnee liegen in den Hochlagen des Nationalparks. Foto: Lothar Mies

Im Nationalpark gibt es nur wenige geräumte Winterwanderwege. Freigehalten werden zum Beispiel die Routen durch die Tier-Freigelände. Foto: Gregor Wolf
Im Nationalpark gibt es nur wenige geräumte Winterwanderwege. Freigehalten werden zum Beispiel die Routen durch die Tier-Freigelände. Foto: Gregor Wolf

Aufwendig werden die Volieren im Tier-Freigelände bei Neuschönau vom Schnee befreit. Foto: Gregor Wolf
Aufwendig werden die Volieren im Tier-Freigelände bei Neuschönau vom Schnee befreit. Foto: Gregor Wolf

Neuschönau/Ludwigsthal. Sehr winterlich und auch ganz schön stürmisch präsentiert sich das Wetter in den vergangenen Tagen im Nationalpark Bayerischer Wald. Auf den Gipfeln ist in dieser Woche bis zu einem halben Meter Neuschnee gefallen. In den tieferen Lagen hat dagegen inzwischen Tauwetter eingesetzt und der Schnee geht hier eher in Regen über. Diese sehr unterschiedliche Lage bringt für die Nationalparkmitarbeiter und auch die Besucher gewisse Herausforderungen mit sich. 

Ranger Lothar Mies rät bei Wanderung in die höheren Lagen des Schutzgebietes aktuell dringend zu Schneeschuhen und für die winterliche Witterung angepasster Kleidung. "Nur vereinzelt gibt es geräumten Winterwanderwege, auf allen anderen Wanderwegen steckst du ohne Schneeschuhe oder Tourenski schnell bis zur Hüfte im Tiefschnee. Außerdem hängen durch den vielen Neuschnee teils Äste in die Wege hinein", sagt Mies. Zudem stürmt es auf den Gipfeln derzeit oft heftig, was Wanderer bei Touren ebenfalls einkalkulieren sollten. 

Der kräftige Wind ist für die tiefen Lagen dagegen eher von Vorteil. Ohne diesen wäre die Gefahr von Schneebruch in den Wäldern derzeit wahrscheinlich deutlich höher, sagt Franz Baierl, Leiter des Sachgebiets Wald- und Flächenmanagement. "Ich kann aber trotzdem nur zu Vorsicht raten und auf keinen Fall komplette Entwarnung geben. Auf unseren Wanderwegen können vereinzelt Äste herunterbrechen. Durch den heftigen Wind kann auch stehendes Totholz umfallen." 

Aufgrund des sehr schweren Nassschnees sind auch die Mitarbeiter der beiden Servicezentren des Nationalparks aktuell im Dauereinsatz, um die beiden Tier-Freigelände für die Besucher zugänglich zu halten. Dafür sind bei Neuschnee täglich über ein Dutzend Mitarbeiter unterwegs, zum Teil bereits in nächtlicher Stunde und mit schwerem Gerät. Die Volieren im Tier-Freigelände bei Neuschönau sorgen dabei für eine nochmal erhöhte Einsatznotwendigkeit. Denn die Netze dieser Anlagen müssen aufwendig von oben sowie von unten per Hand vom Schnee befreit werden - nicht nur aus statischen Gründen, sondern auch, damit die Vögel das Tageslicht sehen können. Ohne ein Freiräumen der Volieren wäre es im Inneren schließlich zappenduster.

Die Nationalparkverwaltung bittet alle Besucher nicht nur um Verständis, wenn nach Schneefall nicht alle geräumten oder gewalzten Winterwanderwege gleichzeitig präperiert werden können. Auf Betriebsgerät ist bitte Rücksicht zu nehmen. Außerdem müssen sich Wanderer im Winter zwingend an die geltenden Naturschutzregeln, wie das Wegegebot, halten, um die sensible Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

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