Seit zehn Jahren ein Sprachrohr für den Nationalpark

Touristische Partner des Schutzgebiets feiern Jubiläum

Eintrag Nr. 55/2021
Datum:


65 Betriebe tragen das "Nationalpark-Partner"-Logo. Foto: Daniela Blöchinger
65 Betriebe tragen das "Nationalpark-Partner"-Logo. Foto: Daniela Blöchinger

Tausende Gäste wollen Jahr für Jahr die wilde Natur erleben. Foto: Sandra Schrönghammer
Tausende Gäste wollen Jahr für Jahr die wilde Natur erleben. Foto: Sandra Schrönghammer

Spiegelau. 1,4 Millionen Besucher kommen jährlich in den Nationalpark. Jeder einzelne von ihnen benötigt Informationen – sei es über Wandertouren, Verhaltensregeln oder einfach nur über die Naturbeschaffenheit im Schutzgebiet. Ein wichtiges Sprachrohr sind hier die Nationalparkpartner-Betriebe. In diesem Jahr feiert der Verein das zehnjährige Bestehen.

Vor 15 Jahren ist in der Nationalparkverwaltung die Idee entstanden, mit Beherbergungsbetrieben zusammenzuarbeiten. Damals wurde immer noch heftig über den Borkenkäfer diskutiert und es zeichnete sich ab, dass man mit der bisherig gängigen Aufklärungsarbeit nur einen kleinen Teil der Gäste erreichen konnte. Welchen Weg an gehen könnte, war schnell klar: Jeder Besucher hat einen Gastgeber – und der sollte richtig und ehrlich über den Nationalpark informieren können.

Inspiration kam aus dem Wattenmeer

Konzepte, wie man solche Kooperationen umsetzen könnte, gab es bereits. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer hatte 2004 mit einem Partnerprojekt begonnen. Dort holten sich die damals Verantwortlichen viele Informationen und luden dann letztendlich im November 2005 Gastgeber zu einem ersten Treffen ein.

Das Interesse war zunächst gering. „Ich war skeptisch“, gibt Hotelier Jochen Stieglmeier, der seit der Gründung des Vereins Vorsitzender ist, zu. „Ich konnte es mir nicht vorstellen, warum sich eine Behörde um Partner bemüht.“ Doch seine Zweifel wurden bei vielen Gesprächen zerstreut. Die Zusammenarbeit startete mit Fortbildungen, bei denen interessierten Beherbergungsbetriebe Information über und Einblicke in den Nationalpark erhielten. Als es in einem zweiten Schritt darum ging, für Projekte auch Fördergelder zu beantragen, war klar, dass dies der Nationalpark nicht mehr alleine stemmen kann. „Deshalb wurde 2011 der Verein mit vorerst 36 Mitgliedern gegründet.“

65 Vereinsmitglieder profitieren vom Netzwerk

Seitdem sind die Nationalpark-Partner eine Erfolgsgeschichte. „Um einen Nutzen aus dieser Verbindung zu ziehen, muss man als Hotelier die Philosophie im eigenen Betrieb leben, zum Beispiel bei der Ausstattung, bei den Produkten oder beim Marketing.“ Die heute 65 Vereinsmitglieder tun dies und – davon ist Stieglmeier überzeugt - profitieren davon. „Der Nationalpark und sein hervorragendes internationales Renommee sind ein Pfund, mit dem man wuchern kann.“

Die Kooperation ist jedoch nicht nur für den Verein ein Gewinn, sondern auch für das Schutzgebiet. „Die Partner sind unsere Botschafter, indem sie die Nationalparkidee unterstützen und kommunizieren“, sagt Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung. „Außerdem tragen sie maßgeblich zur touristischen Entwicklung in der Region bei.“ Zwischenzeitlich kommen die Mitglieder nicht nur aus dem Bereich Beherbergung und Gastronomie, sondern auch aus der Sparte „Bus und Bahn“ sowie „Naturerlebnis und Reisen“. Jeder muss anspruchsvolle Kriterien erfüllen, letztendlich ist innerhalb von zehn Jahren ein beachtliches Netzwerk entstanden, das für einen tollen Nationalpark-Urlaub alles bietet. Auch eine Fördermitgliedschaft ist möglich. Gewürdigt wurde dieses Engagement indem mehrere Partner bereits dreimal mit dem Bayerischen Umweltsiegel bzw. dem Umweltpakt ausgezeichnet wurden.

Dass der Verein auch für die Zukunft gut gerüstet ist, darin ist sich Stieglmeier sicher. „Wir haben uns auf den Nationalpark eingelassen. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigt der gesellschaftliche Trend der vergangenen Jahre: Jeder will raus und die Natur erleben. Wir sind schon lange darauf eingestellt.“

 

Dieser Bericht stammt aus der aktuellen Ausgabe des Nationalparkmagazins "Unser wilder Wald". Die komplette Ausgabe kann im Download-Bereich der Homepage als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

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