Mehr Köpfe - Mehr Ideen

So funktioniert Jobsharing im Nationalpark Bayerischer Wald

Eintrag Nr. 39/2025
Datum:


Team Naturschutz: Dr. Verena Riedinger und Tobias Windmaißer. Fotos: Julia Reihofer
Team Naturschutz: Dr. Verena Riedinger und Tobias Windmaißer. Fotos: Julia Reihofer

Team Umweltbildung: Yvonne Würfel und Martin Wagner.
Team Umweltbildung: Yvonne Würfel und Martin Wagner.

Grafenau. Mehr Köpfe, mehr Ideen, das ist das Motto beim Jobsharing. Dabei teilen sich zwei Mitarbeitende eine Vollzeitstelle. Ein Modell, das auch in der Nationalparkverwaltung Einzug hält. Dr. Verena Riedinger und Tobias Windmaißer
kümmern sich um Naturschutz, Yvonne Würfel und Martin Wagner teilen sich eine Stelle in der Umweltbildung.

EIN HERZ UND EINE SEELE FÜR DEN NATURSCHUTZ

Den Schutz der Natur tragen Verena Riedinger und Tobias Windmaißer beide im Herzen. Seit 1. April teilen sie sich in der Nationalparkverwaltung nun die verschiedenen Aufgaben im Bereich Naturschutz. „Das klappt wirklich hervorragend“, freut sich Verena Riedinger. „Wir verstehen uns nicht nur auf persönlicher Ebene, wir ergänzen uns auch inhaltlich sehr gut und können beide unsere Stärken einbringen.“ Darüber hinaus bringe das Jobsharing-Modell für die zweifache Mama den Vorteil, Arbeit und Familie besser unter einen Hut zu bekommen.

"Wir verstehen uns nicht nur auf persönlicher Ebene, wir ergänzen uns auch inhaltlich sehr gut." (Dr. Verena Riedinger) 

Die Biologin war zuvor beim Staatlichen Bauamt Passau für den Naturschutz zuständig. „Auch dort hatte ich schon das Glück mir den Job teilen zu können. Nun für den Nationalpark tätig zu sein, ist für mich aber schon nochmal eine vor allem inhaltliche Verbesserung, weil ich nicht nur mit Eingriffen in die Natur zu tun habe, sondern auch aktiven Naturschutz umsetzen kann.“ Der Schutz sensibler Tier- und Pflanzenarten gehöre ebenso zu ihren Aufgaben wie die Betreuung von Baumaßnahmen. Hier achtet sie strengstens darauf, dass der Schutz der Natur im Vordergrund steht und Lebensräume nicht beeinträchtigt werden.

"Wir haben unsere Aufgaben im Nationalpark entsprechend unseren Stärken aufgeteilt." (Tobias Windmaißer)

Das mehr an Flexibilität durch das Jobsharing-Modell schätzt auch ihr Kollege Tobias Windmaißer sehr. Der gebürtige Landshuter hat ebenfalls zwei Kinder und ist nebenbei auch noch beim Bund Naturschutz aktiv. „Wir haben unsere Aufgaben im Nationalpark entsprechend unseren Stärken aufgeteilt. Mir fallen dabei die Schwerpunkte Biotopschutz und Offenlandpflege zu.“ So koordiniert und plant er etwa Mahd und Beweidung von Kulturlandschaftsflächen wie den Schachten. „Die ehemaligen Waldweiden mit ihren uralten Hutebäumen faszinieren mich immer wieder.“ Flora und Fauna sind dort sehr artenreich. „Um das zu bewahren, braucht es aber eine gewisse Pflege, wobei uns Vereine und andere Partner schon viele Jahre unterstützen.“ Die seit 2014 wieder stattfindende Beweidung auf zwei Schachten im Nationalpark koordiniert der Naturschützer. Auch mehrere Moore habe er bereits im Blick und wolle sie am liebsten so schnell wie möglich renaturieren.

AUSBALANCIERTE UMWELTBILDUNG

Gut austariert ist auch das Verhältnis zwischen Yvonne Würfel und Martin Wagner, die beiden Neuen im Team der Nationalpark-Umweltbildung.

"Für mich ist es aber auch wichtig, meinen eigenen Verantwortungsbereich zu haben, was wir bei der Aufgabenverteilung gut hinbekommen haben." (Martin Wagner)

„Wir funktionieren als Team sehr gut“, sagt Martin Wagner. „Für mich ist es aber auch wichtig, meinen eigenen Verantwortungsbereich zu haben, was wir bei der Aufgabenverteilung gut hinbekommen haben.“ Mit dem Vorsitzenden des Kreisjugendrings Freyung-Grafenau konnte der Nationalpark im Frühjahr einen erfahrenen Mitarbeiter im Bereich Kinder- und Jugendarbeit gewinnen. Und so kümmert sich Wagner nun etwa um die 15 Nationalparkschulen als Projektkoordinator. In seinen Aufgabenbereich fällt auch die Organisation und Durchführung von Sonderveranstaltungen, wie der Tag für Menschen mit Behinderung oder das Spechtfest im Waldspielgelände. „Aktuell bin ich auch bei der Organisation der Waldführerausbildung für 2026 mit dabei.“

"Kinder und Jugendliche für unsere wilden Waldlandschaften begeistern zu können, ist toll." (Yvonne Würfel)

Hier arbeitet er tatkräftig mit Kollegin Yvonne Würfel zusammen. Die gebürtige Münchnerin hat sich vor allem den Programmen und Konzepten für Schulklassen im Gebiet zwischen Rachel und Lusen angenommen und fungiert auch als stellvertretende Leiterin im Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald. „Das macht Sinn, weil unsere Mitarbeiter dort auch die Schulklassentermine organisieren“, erklärt Yvonne. Die Begeisterung für die Natur und den Nationalpark wurde bei der Zweifachmama, studierten Biologin und ausgebildeten Waldführerin schon früh geweckt. „Kinder und Jugendliche für unsere wilden Waldlandschaften begeistern zu können, ist toll. Man muss es einfach selbst  erleben, welche Geschichten und kleinen Wunder unsere Natur bereithält.“ 

 

Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Nationalpark-Magazin "Unser wilder Wald", Ausgabe Herbst 2025. Auf unserer Homepage bieten wir das Magazin auch als PDF-Dokument an.

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