Umbau im Zeichen der Barrierefreiheit

Das Jugendwaldheim ist aktuell eine Großbaustelle

Eintrag Nr. 53/2023
Datum:


Karin Hartl und Jan Günther beim Kisten packen.
Karin Hartl und Jan Günther beim Kisten packen.

Glashütte. 1974 war es hochmodern und das erste seiner Art: Das Jugendwaldheim in Glashütte. Um das Wessely-Haus – wie es jetzt heißt - attraktiv zu halten, waren die vergangenen Jahre von Umbauten und Modernisierungen geprägt. Nach dem Anbau eines Seminarraums und der Ertüchtigung des Brandschutzes ist nun der Neubau des Speisesaals an der Reihe.

26. Mai 2023 - diesen Tag hatte sich Jan Günther, der Leiter der Nationalpark-Umweltbildungseinrichtung, rot im Kalender markiert. „An diesem Tag endete die Belegung mit Schulklassen und das Projekt Neubau wurde eingeläutet.“ Schon vorher waren er und seine Kollegen fleißig, haben den Keller, der unter dem Speisesaal liegt, ausgeräumt. Aufgrund der Statik des Neubaus kann er nicht mehr genutzt werden und wird zugeschüttet. Außerdem galt es, für Teile der alten Kücheneinrichtung einen Abnehmer zu finden. Nachdem alle Vorbereitungen erledigt waren, konnte Anfang Juli mit dem Abriss des alten Speisesaals begonnen werden.

Sanierung aufgrund von Energieeffizienz und Vorgaben für die Küche

Hauptgrund für die Maßnahme war, dass das Gebäude aus Energiesparmaßnahmen dringend verbessert werden musste. Dass eine Sanierung des vor 50 Jahren in Holzbauweise errichteten Speisesaals keinen Sinn macht, wurde zu Beginn der Planungen klar. Also fiel schnell die Entscheidung für einen Neubau mit einer Solaranlage auf dem Dach. Ein weiterer Grund war der Platz. „Die Küche entspricht mit einem viel zu kleinen Lagerraum und fehlenden Umkleiden nicht mehr den heutigen Vorgaben“, erzählt Jan Günther. Wer vom Zimmertrakt zu den Büros der Hausleitung gehen wollte, musste zuerst immer nach draußen in den Innenhof und konnte nur von dort aus das Verwaltungsgebäude betreten. „Das war kompliziert – aber auch das hat bald ein Ende.“ Mit dem Neubau werden die insgesamt drei bestehenden Gebäude des Jugendwaldheims miteinander verbunden und man kann über Innenwege alle Etagen erreichen.

Und darüber hinaus gibt es noch einen pädagogischen Aspekt, der für den Neubau spricht. „Über dem Speisesaal wird eine Empore gebaut, die wir für Gruppenarbeit nutzen können.“ Außerdem können künftig auch einzelne Kinder mit Bewegungseinschränkungen – beispielsweise im Rollstuhl oder an Krücken - an Aufenthalten in Glashütte teilnehmen. „Wir werden barrierearm“, freut sich Jan Günther. Bis dato führt eine kleine Treppe hinunter in den Essbereich. Nachdem das Niveau des gesamten Speisesaals erhöht wird, fallen die Stufen weg. „Es kommt eine Behindertentoilette dazu sowie zwei Treppenlifte. Damit werden wir auch dem Thema Inklusion gerecht.“

Aktuell laufen im Jugendwaldheim nur Tagesprogramme für Gruppen

Doch bis es so weit ist und wieder Gruppen im Jugendwaldheim übernachten, wird es noch eine Weile dauern. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2024 geplant. Ganz aufs Jugendwaldheim verzichten müssen die Schulen dennoch nicht. Programme mit Tagesgruppen ohne Übernachtungen laufen weiter und Aufenthalte für die Zeit nach der Wiedereröffnung können auch schon gebucht werden. Das Umweltbildungsteam selbst wird an neuen Konzepten arbeiten und diese den Lehrplänen anpassen. Das Wessely-Haus bleibt also trotz Umbaumaßnahme voller Leben – zumindest tagsüber.

 

Hinweis: Dieser Text stammt aus der im August 2023 erschienenen Ausgabe des Nationalpark-Magazins "Unser wilder Wald". Die komplette Publikation kann auf der Nationalpark-Homepage als ePaper gelesen werden.

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