Rätselblatt zum Totholz

Suchbild zu Totholzbewohnern wie Käuzen und Käfern - Anleitung für ein Käferbeet

Eintrag Nr. 39/2020
Datum: 08.04.2020


In einem Suchbild können kleine Forscher Totholzbewohner suchen. (Zeichnung: Susanne Zuda)
In einem Suchbild können kleine Forscher Totholzbewohner suchen. (Zeichnung: Susanne Zuda)

Grafenau. Totholz steckt voller Leben. Und Totholz ist wichtig für die Artenvielfalt. Wie wichtig, das erfahren kleine Forscher beim Rätselblatt, das die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald zusammengestellt hat.

Zuerst müssen in einem Suchbild verschiedene Tierarten gesucht werden, die im oder rund ums Totholz leben. Das können zum Beispiel Vögel oder Insekten sein. Danach gilt es einen Lückentext zu füllen. Wer die richtigen Antworten kennt, bekommt am Ende ein Lösungsworts heraus. Und dann ist wie immer die Kreaktivität der Kinder gefragt. Jeder kann seinen liebsten Totholzbewohner malen und verzieren. Viel Spaß beim Rätseln!

Tipp: Am besten ihr lest euch vor dem Start mit dem Arbeitsblatt den Text am Ende dieses Eintrags durch. Darin gibt es viele spannende Informationen. Auch die Antworten auf die Fragen des Rätselblattes sind darin versteckt.

 

Download: Wir bieten das Rätselblatt unter dem Motto "Auftrag für kleine Forscher" im PDF-Format zum Herunterladen an.

 

PS: Wir freuen uns über Bilder eurer Ergebnisse - entweder via Facebook-Nachricht oder als Mail an pressestelle@npv-bw.bayern.de. Danke!

 

Weitere Basteltipps und Rätsel

Auf unserer Sonderseite "Für kleine Forscher" veröffentlichen wir derzeit regelmäßig weitere Basteltipps und spannende Rätsel für Kinder. Schaut dort einfach mal vorbei!

 

Die Lösung findet ihr in unserem Homepage-Bereich "Für kleine Forscher" in der Lösungsecke.

 

So entsteht Totholz

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein großes Naturschutzgebiet mit einer Größe von  240 Quadratkilometern. Hier greift der Mensch möglichst wenig in die Natur ein. So kann sich die Natur nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln. Für Bäume heißt das, dass sie alt werden, absterben und dann auch liegen bleiben dürfen. Wenn ein Baum auf diese Weise stirbt, entsteht Totholz. Diese toten und morschen Stämme zerfallen immer mehr. Totholz entsteht aber auch auf andere Art, zum Beispiel wenn Bäume vom Borkenkäfer befallen werden oder bei einem Sturm umfallen. Für die vielen verschiedenen Tiere, Pilze und Pflanzen, die im Wald leben, ist Totholz wichtig. In abgestorbenen Bäumen entstehen zum Beispiel Spalten, Risse und Höhlen. Solche Baumhöhlen sind besonders wichtig: Sie dienen einer Vielzahl von Tieren als Wohnung.

Zuhause für viele Tiere

Im Nationalpark sind zwischen den Bergen Falkenstein und Lusen viele Bäume durch den Borkenkäfer abgestorben. Hier findet man heute einen ganz besonderen Wald: viele abgestorbene Fichten stehend und liegend als Totholz im Wald. Zwischen den toten Bäumen wachsen immer wieder junge Bäume nach. Weil die jungen Bäume noch so klein sind, gibt es hier kein geschlossenes Dach aus Baumkronen wie in anderen Wäldern. Das ist gut, denn dadurch gelangt viel Sonnenlicht und Wärme auf den Waldboden. In diesen offenen Wäldern leben Tierarten, die viel Licht und Wärme benötigen. Hier findet man zum Beispiel die Vogelarten Gartenrotschwanz und Zwergschnäpper, die Kreuzotter oder die Mopsfledermaus. Abgebrochene, dicke Baumstümpfe sind wichtig für den Habichtskauz: Er legt hoch oben in den Stümpfen ein Nest an, in dem er dann seine Eier ausbrütet. Der Schwarzspecht oder der Weißrückenspecht ernähren sich von Insekten. Sie finden in den abgestorbenen Bäumen jede Menge Nahrung. Spechte sind übrigens gefragte Architekten im Nationalpark. Sie bauen sich Höhlen, in denen sie ihre Jungen großziehen. Wenn die Spechte ausziehen, nutzen anderen Tieren, wie der Siebenschläfer oder der Raufußkauz die alten Spechthöhlen als Nachmieter.

Pilze fühlen sich hier wohl

Totholz ist auch Lebensraum für viele Pilze, wie für den Duftenden Feuerschwamm. Dieser Pilz, der nach Rosen duftet, benötigt dicke, umgestürzte Tannen, die schon länger am Boden liegen. Holzpilze sind für den Wald sehr wichtig, weil sie dabei helfen, die abgestorbenen Bäume wieder in Humus und damit in Nährstoffe für Pflanzen und Tiere umzuwandeln. Baumpilze, wie der Zunderschwamm oder der Rotrandporling, sind außerdem ein Zuhause für viele Insekten, vor allem für Käfer. Einige Käfer verbringen ihr ganzes Leben in einem solchen Holzpilz.

Die Wilden 16 – Gefährdete Käferarten kommen zurück

Bei den Käfern gibt es im Nationalpark Bayerischer Wald ganz besonders seltene Arten, die Urwaldreliktkäfer. Diese Käfer gehören zu den letzten Überlebenden der Urwälder, die Europa einst bedeckten. Sie sind heute in den meisten Wäldern ausgestorben. Nur dort wo es besonders viel Totholz gibt, haben einige Urwaldreliktkäfer bis heute überlebt. Ein solches Gebiet ist der Nationalpark Bayerischer Wald: Hier sind 16 verschiedene Urwaldreliktkäfer bekannt, so viele wie nirgendwo sonst in Bayern. Erst im vergangenen Jahr fanden Forscher des Nationalparks den Urwaldreliktkäfer Nummer 16, mit dem Namen Peltis grossa. 113 Jahre hat ihn im Bayerwald niemand gesehen, man ging davon aus, dass er ausgestorben war. Dieser Käfer lebt in toten Bäumen, an denen der Holzpilz Rotrandporling wächst. Dass der Peltis grossa nun zurückgekehrt ist, liegt daran, dass im Nationalpark tote Bäume im Kreislauf der Natur verbleiben dürfen. Hier gibt es deshalb mehr Totholz und auch mehr Rotrandporlinge als in den meisten anderen Wäldern. 

Ja wie schaut’s denn hier aus: Wo es auch mal richtig unordentlich sein darf

Totholz ist für die Vielzahl von Tieren, Vögeln, Insekten, Pilzen und Pflanzen besonders wichtig. Ein Wald ohne Totholz ist auch ein Wald mit einer viel kleineren Artenvielfalt. Viele Bewohner von Totholz sind in „aufgeräumten Wäldern“ selten oder sogar vom Aussterben bedroht.  Deshalb ist es wichtig, auch in bewirtschafteten Wäldern Totholz oder auch daheim im Garten Nischen zu schaffen, in denen nicht alles so aufgeräumt ist: Altes Brennholz kann auch mal auf einem Haufen liegen bleiben und verfaulen.

 

Noch ein Tipp: Habt Ihr Lust, zusammen mit Euren Eltern ein Totholzkäferbeet in Eurem Garten anzulegen? Auf der Homepage des Forschungsinstitut für biologischen Landbau gibt es eine Anleitung dazu.

 

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