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Wie ist es um die Wildkatze bestellt?

Über 50 Experten aus ganz Europa tagen im Nationalpark Bayerischer Wald

Pressemitteilung Nr. 86/2023

Datum: 09.11.2023

Kern des dreitägigen Meetings: Die Wildkatze. (Foto: Christoph Moning)

Kern des dreitägigen Meetings: Die Wildkatze. (Foto: Christoph Moning)

Aus 15 Ländern reisten die 57 Teilnehmenden der Wildkatzen-Tagung an. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Aus 15 Ländern reisten die 57 Teilnehmenden der Wildkatzen-Tagung an. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Neuschönau. Forscher aus 15 europäischen Ländern trafen sich jüngst im Nationalpark Bayerischer Wald, um sich über die Wildkatze auszutauschen. Die in der Europäischen Union als besonders geschützt eingestufte Art steht auf der Roten Liste, gilt als gefährdet. Umso erfreulicher ist der aktuelle Trend, der sich bei der Konferenz mit 57 Teilnehmenden im Hans-Eisenmann-Haus herauskristallisierte: Der Wildkatze geht’s vielerorts wieder besser. Trotzdem gibt’s weiterhin Herausforderungen für die Tiere.  

„Wildkatzen breiten sich aktuell wieder aus“, bilanziert Prof. Marco Heurich, der im Nationalpark Bayerischer Wald das Sachgebiet für Nationalparkmonitoring und Tier-Freigelände leitet und die dreitägige Tagung mit seinem Team organisierte. „In einigen Ländern beobachten wir derzeit jedoch neue Gefährdungen, die die Erfolge der vorangegangenen Wildkatzen-Schutzmaßnahmen potentiell zunichtemachen könnten.“

Problem: Paarung zwischen Haus- und Wildkatzen

So haben Forschende unter anderem in der Schweiz, in Baden-Württemberg, auf der iberischen Halbinsel oder in Schottland beobachtet, dass sich vermehrt Hybriden-Schwärme entwickeln. Das sind Populationen, die aus Hybriden bestehen, also aus Kreuzungen von Haus- und Wildkatzen. „Durch die Paarungen mit unseren Hauskatzen könnte es sein, dass die Wildkatze ihre genetische Ausstattung Schritt für Schritt verliert“, warnt Heurich. Am Ende könnte die Wildkatze komplett aus den Wäldern verschwinden.

Unter welchen Umständen sich Haus- und Wildkatzen paaren ist derweil noch nicht ausreichend erforscht. „Es scheint aber so zu sein, dass insbesondere sich ausbreitende und somit kleine Wildkatzenpopulationen betroffen sind, sowie solche in fragmentierten Lebensräumen“, erklärt Heurich. Zusätzlich würden auch Krankheiten von Haus- auf Wildkatzen übertragen. „Die können für die Wildtiere zum Teil tödlich verlaufen.“

Wildkatzen leben auch im Nationalpark Bayerischer Wald

Ein guter Teil der Tagung befasste sich daher mit Möglichkeiten, den aktuell beobachteten Gefährdungen der Wildkatze entgegen zu wirken. Heurich stellt klar: „Wichtig ist vor allem, dass Hauskatzenhalter auf ihre Tiere achten. Das heißt etwa, dass diese regelmäßig geimpft werden.“ Zudem sei wichtig, dass ein Herumstreifen nicht sterilisierter Kater im Wald vermieden werden sollte.

Übrigens: Im ältesten Nationalpark Deutschlands gibt’s Wildkatzen nicht nur im Tier-Freigelände bei Neuschönau, sondern in geringer Individuenzahl auch in freier Wildbahn.


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