
Bayerischer Wald
Fichten auf Biberflächen werden gefällt
Verkehrssicherungs- und Naturschutzmaßnahmen im Reschbachtal
Pressemitteilung Nr. 86/2025

Begutachten die Flächen, die der Biber schon unter Wasser gesetzt hat: Nationalparkleiterin Ursula Schuster (v.l.), Till Clos, Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau, und Tobias Windmaißer, im Nationalpark zuständig für Biotop- und Artenschutz. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)
Mauth. Der Biber fühlt sich im Reschbachtal zwischen Mauth und Finsterau wohl und gestaltet dort neue Lebensräume. Ein Bereich, auf dem vorwiegend Fichten zu finden sind, steht mittlerweile aufgrund der Bauarbeiten des Nagetiers unter Wasser. Nachdem in direkter Nähe die von Wanderern und Radfahrern beliebte und gern genutzte Reschbachstraße verläuft, müssen die Bäume nun gefällt werden.
„Die dort in der Nässe stehenden Fichten werden über kurz oder lang absterben“, berichtet Tobias Windmaißer, im Nationalpark zuständig für Natur- und Biotopschutz. „Es besteht die Gefahr, dass sie schon in diesem Winter bei Sturm und Schnee auf die Straße oder Loipe stürzen und Besucher gefährden.“ Darüber hinaus seien die Fichten bereits geschwächt, so dass man damit rechnen müsse, dass sie im kommenden Jahr vom Borkenkäfer befallen werden. „Spätestens dann müssten die Bäume zum Schutz der benachbarten Wälder sowieso gefällt werden, da der Bereich in der Managementzone liegt.“ Bei der Fällung der Bäume wird laut Windmaißer natürlich darauf geachtet, dass Bauwerke des Bibers nicht zerstört werden und auch die Feuchtbereiche keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil – durch die Entnahme der übermäßig beschattenden Fichten ist die Entwicklung von laubholzreichen Auwäldern zu erwarten. Wo besonders viel Licht hinkommt, können auch artenreiche Hochstaudenfluren und Seggenbestände entstehen.
Zustand des Kohlenfilzes soll verbessert werden
Neben dieser Maßnahme werden auch weiter bachabwärts an der Reschbachstraße, am Rand des Kohlenfilz, zirka zwei duzend Fichten entfernt. „Einige der Bäume müssen aus Verkehrssicherungsgründen ohnehin entnommen werden“, so Windmaißer. Hauptgrund für die Maßnahme ist aber eine naturschutzfachliche Aufwertung. „Das Moor dort ist in einem schlechten Zustand, was wir ändern möchten.“ Nach dem Wegfall der Bäume wäre geplant, zwei Spundwände einzubauen, die den Wasserabfluss stoppen und die Wiedervernässung des Moors fördern. Darüber hinaus sorgt die Freistellung für eine bessere Besonnung eines Grabens, was wiederum die Artenvielfalt fördert.
Im Rahmen dieser mehrtägigen Maßnahmen ist die Reschbachstraße vom Parkplatz Sandriegel bis zur Schustersäge, mit Unterbrechungen am Feiertag und Wochenende, komplett gesperrt. Radfahrer werden gebeten, die Radwege in der Umgebung zu nutzen. Der Hauptwanderweg parallel zur Reschbachstraße kann genutzt werden. Allerdings müssen Wanderer mit kurzzeitigen Sperrungen rechnen, Streckenposten sind vor Ort und weisen in diesem Fall darauf hin. Der Parkplatz Schwarzbachbrücke im Oberen Reschbachtal bleibt anfahrbar.
Bildunterschrift:
Begutachten die Flächen, die der Biber schon unter Wasser gesetzt hat: Nationalparkleiterin Ursula Schuster (v.l.), Till Clos, Leiter der Nationalparkdienststelle Finsterau, und Tobias Windmaißer, im Nationalpark zuständig für Biotop- und Artenschutz. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)
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