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Nationalpark gibt Erfahrungen zum Debarken weiter

Runder Tisch Borkenkäfer informiert sich über Einsatz des speziellen Harvesters

Pressemitteilung Nr. 96/2025

Datum: 31.10.2025

Im Nationalpark Bayerischer Wald kam im Jahr 2020 erstmals ein Debarking Harvester zum Einsatz. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)

Im Nationalpark Bayerischer Wald kam im Jahr 2020 erstmals ein Debarking Harvester zum Einsatz. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)

Bayerisch Eisenstein. Wie kann man beim Borkenkäfermanagement an einem Strang ziehen und bestmögliche Strategien für Wälder erarbeiten? Diese Frage steht im Fokus des Runden Tisches Borkenkäfer, der 2016 erstmals ins Leben gerufen worden ist. Beim letzten Treffen im Haus zur Wildnis wurde von den Mitgliedern weiter an einer gemeinsamen Waldschutzstrategie gearbeitet. Dabei hat die Nationalparkverwaltung angeboten, bei einer Exkursion die Möglichkeiten und Vorteile eines Debarking-Harvesters vorzustellen. Nur wenige Wochen später konnte das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden und im Bereich der Nationalparkdienststelle Bayerisch Eisenstein ein entsprechender Harvester im Einsatz besichtigt werden.

„Wir konnten schon viele Erfahrungen mit Debarking Harvestern sammeln, da diese Technik schon seit fünf Jahren bei uns zum Einsatz kommt“, berichtete Tobias Friedmann, stellvertretender Leiter des Sachgebietes Wald- und Flächenmanagement, den Teilnehmern. „Wir freuen uns, wenn wir unser Wissen weitergeben können, um gerade im Rahmen des Runden Tisches eine gemeinsame Informationsbasis zu schaffen.“

Der Debarking Harvester entfernt dank eines speziellen Entrindungskopfes sofort nach dem Fällen befallener Fichten deren Rinde. „Dank der Maschine kann zum einen sehr schnell und effektiv der Buchdrucker bekämpft werden“, so Friedmann. „Zum anderen können die Rückung und die Abfuhr des Holzes zeitlich unabhängig erfolgen.“ Im Nationalpark selbst spielen auch Naturschutzziele eine bedeutende Rolle, die mit dem Einsatz eines Debarking Harvesters erreicht werden können. „Die geschälte Rinde als auch die gefällten Bäume können im Wald verbleiben, die Biomasse dient dann wiederum als Nährstoffquelle und Lebensraum für Waldarten.“ Zudem verringere sich gerade auf Nassböden die Druckbelastung auf den Untergrund, da die Bäume nicht aufwändig gerückt werden müssen.

Nach der Vorstellung der Maschine und des Verfahrens diskutierten die Teilnehmer, darunter Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Waldbauernvereinigung Regen, der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, der Freiherr von Poschinger Gutsverwaltung Frauenau und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Freising, über die Möglichkeiten und Grenzen der Methode. Generell sei der Debarking Harvester auch für Waldbesitzer mit Nutzungsinteresse von Vorteil. Gerade die zeitliche Unabhängigkeit bei der Rückung und Abfuhr kann insbesondere bei starkem Borkenkäferbefall Vorteile verschaffen, waren sich alle Teilnehmer einig.

„Harvesteraggregate mit gleichzeitiger Entrindung sind gerade bei der Bekämpfung der ersten Buchdruckergeneration von Mai bis Juni extrem hilfreich, weil sich die weißen Entwicklungsstadien nicht fertig entwickeln können. Damit läuft die Entwicklung der Brut ins Leere“, resümierte Dr. Andreas Hahn, Leiter der Abteilung Waldschutz der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, schon beim vergangenen Runden Tisch. Auch zu späteren Zeiten sei ein Debarking-Aggregat aus Waldschutzsicht hilfreich - und das ebenso lange, bis sich die Buchdruckerlarven verpuppen. „Bestätigt ist ebenfalls, dass durch die im Bestand verbleibende Rinde keine erhöhte Lockwirkung für Buchdrucker und Kupferstecher entsteht.“

Christoph Salzmann, Bereichsleiter Forsten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erklärt: „Die im Nationalpark gesammelten Erfahrungen mit dem Debarking Harvester bieten wertvolle Impulse für den Privatwald. Unsere Privatwaldbesitzer können dadurch noch besser auf Borkenkäferbefall reagieren und die Widerstandsfähigkeit ihrer Wälder nachhaltig stärken. Jetzt liegt es an den Waldbesitzenden, diese innovative Technik aufzugreifen und gezielt für den Schutz ihrer Wälder einzusetzen.“

Bildunterschrift:
Im Nationalpark Bayerischer Wald kam im Jahr 2020 erstmals ein Debarking Harvester zum Einsatz. (Foto: Gregor Wolf / Nationalpark Bayerischer Wald)


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