Einfach traumhaft: das Freiwillige Ökologische Jahr im Nationalpark Bayerischer Wald

Erlebnisbericht der FÖJlerin Martina Oßner

Pressemitteilung Nr. 153/13

Datum: 12.09.2013

Kindern spielerisch Wissen zu vermitteln, gehört zu den Hauptaufgaben der FÖJler im Nationalpark Bayerischer Wald.

Kindern spielerisch Wissen zu vermitteln, gehört zu den Hauptaufgaben der FÖJler im Nationalpark Bayerischer Wald.

„Jetzt wird es Winter und alle Eichhörnchen müssen sich eng zusammenkuscheln…“, noch bevor ich den Satz zu Ende sprechen kann, stürmen alle auf mich zu und ich liege vergraben unter Kindern im Schnee.

Wenn Kinder mit so viel Begeisterung bei den Spielen mitmachen, freut sich jedes FÖJler-Herz. Bei diesem Spiel geht es darum, den Rhythmus eines Eichhörnchens nachzuahmen, wenn es Winter wird. Wir fangen immer damit an, unsere Nüsse möglichst gut zu verstecken und nicht von anderen dabei beobachtet zu werden, damit uns über den Winter die Nüsse auch nicht gestohlen werden. Dann suchen wir abwechselnd eine Nuss und kuscheln uns in unserem Kobel eng zusammen in der Hoffnung, immer etwas zu finden, da wir sonst vor Hunger nur auf einem Bein hüpfend die nächste Nuss suchen können.

Auf diese Art und Weise basieren die meisten Naturerfahrungsspiele, die ich auf meinen Veranstaltungen mit Kindergruppen durch den Nationalpark anwende.

Führungen im Nationalpark? Wie kommt man dazu? Ich habe mich nach dem Abitur als Teilnehmerin des Freiwilligen Ökologischen Jahres beim Nationalpark Bayerischer Wald beworben und bin nach erfolgreichem Auswahlgespräch seit September 2012 im Informationszentrum des Nationalparks, dem Hans-Eisenmann-Haus tätig. Dieses Jahr ist keinesfalls eintönig oder zu ökologisch wie es auf den ersten Blick scheint. Mein Arbeitstag beginnt meistens gemütlich in unserem Bus, den wir – die Freiwilligen des Nationalparks – liebevoll „Lotti“ nennen und mit dem wir zu unseren verschiedenen Einsatzstellen ausschwärmen. Hier wird meistens schon in einem heillosen Durcheinander geratscht und gelacht, sodass man uns auch mit einem Partybus verwechseln könnte. Angekommen an meiner Einsatzstelle checke ich erstmal meine Mails uns erfahre eine Menge an interessanten Neuigkeiten des Bayerischen Waldes und sehe, dass ich für den Kindernachmittag zehn Anmeldungen habe. Perfekt! Und so mache ich mich gleich an die Arbeit, ein abwechslungsreiches Konzept auszuarbeiten, das den Kindern – und natürlich mir selbst – Spaß macht, aber auch viel Wissenswertes beinhaltet. Natürlich baue ich auch neue Spiele ein und lerne selbst ständig etwas Neues über den Wald und seine Bewohner dazu. So, das Konzept steht! Jetzt kommt noch mein Bastlerherz auf seine Kosten, und ich stelle ein buntes Bastelprogramm für die kommenden Ferien zusammen. So freue ich mich schon aufs Filzen und Musikinstrumente bauen. Außerdem sehe ich schon die strahlenden Gesichter von altbekannten Bastlern vor mir, die mir schon von Weitem meinen Namen zurufen und zuwinken.

Um 12 Uhr heißt es dann an der Informationstheke des Hans-Eisenmann-Hauses, den Besuchern Fragen zu den verschiedenen Wanderzielen und Besuchereinrichtungen des Nationalparks zu beantworten. Hier kommt man oft mit sehr unterschiedlichen Charakteren in Kontakt, die meine Hilfsbereitschaft und Beratung dankbar annehmen. „Wer war Herr Eisenmann?“. Diese Frage stellt mir aus heiterem Himmel ein Herr, der nach Ausstellungsbesichtigung um die Ecke geschossen kommt. Ich antworte sofort „Unser ehemaliger Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von 1969 bis 1987“. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht erklärt er mir, dass ich seinen Test bestanden habe und erzählt es stolz meiner Kollegin. Nein, langweilig wird es mir bei der Besucherbetreuung nie! Nachdem ich meine Materialien zusammengesucht habe, stehen die zehn Kinder bereits erwartungsvoll an der Theke und warten, bis es losgeht. Und wenig später streifen wir gemeinsam durch den Wald. Weil mir die Spiele selbst so gut gefallen, spiele ich  meistens mit, was bei allen Kinder sehr gut ankommt. Wir verbringen einige spannende Stunden im Wald, und ich verabschiede mich grinsend, als alle begeistert zu ihren Eltern rennen.

So schnell vergeht mein Arbeitstag als FÖJ`ler im Nationalpark. Natürlich gibt es auch besonders aktive Kindergruppen, mit denen ich als Waldpiraten den verborgenen Schatz von Black Jack suche. Nach so einer Führung bin ich dann auch dementsprechend müde und freue mich, wenn meine Mitbewohner abends schon mit fertigem Essen auf mich warten.

Es gab auch Highlights neben der Arbeit an meiner Einsatzstelle, wie beispielsweise ein Tag bei den Tierpflegern im Tierfreigelände oder diverse Sonderveranstaltungen, von denen die Eröffnung des Waldgeschichtlichen Museums in St. Oswald ganz oben steht. Hier konnte ich sogar den amtierenden bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber kennenlernen.

Leider ist mein Jahr hier im Bayerischen Wald viel zu schnell vergangen. Es lässt mich aber nicht mehr los und ich werde ganz sicher wieder vorbeischauen.

Rainer Pöhlmann

Bildunterschrift:
Kindern spielerisch Wissen zu vermitteln, gehört zu den Hauptaufgaben der FÖJler im Nationalpark Bayerischer Wald.
Foto: Archiv NPV

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