Kleines blaues Wunder Wald-Soldanelle

Bild des Monats März aus dem Nationalpark Bayerischer Wald

Pressemitteilung Nr. 011/15

Datum: 27.03.2015

Eine echte Bayerwäldlerin als Frühlingsbotin – die Wald-Soldanelle. (Foto: Hans Kiener)

Eine echte Bayerwäldlerin als Frühlingsbotin – die Wald-Soldanelle. (Foto: Hans Kiener)

Wenn die Märzsonne den Schnee in den mittleren und hohen Lagen des Bayerischen Waldes weg leckt, kommen nicht nur altes Laub und gelbbraune Winterwiesen zutage. Das zunehmende Licht und die Wärme locken auch farbenfrohe Frühblüher unterschiedlichster Art hervor. Von besonders zarter Schönheit ist die Wald-Soldanelle (Soldanella montana) oder auch Berg-Troddelblume mit ihren feingefransten blauvioletten Blütenglöckchen. Das seltene Primelgewächs gilt als Charakterpflanze des Bayerischen Waldes, da hier sein Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland liegt. Portraitiert wurde die Wald-Soldanelle jetzt von Hans Kiener, einem Nationalparkurgestein, der aktuell als Sachgebietsleiter Planung, Besucherlenkung und Besucherinformation im Nationalpark verantwortet.

Im Gegensatz zur nah verwandten, jedoch viel häufiger auftretenden Alpen-Soldanelle (Soldanella alpina), die kalkreiche Böden bevorzugt, findet man die Wald-Soldanelle auf moosigen, nährstoff- und kalkarmen, sauren Rohhumusböden. Sie liebt feuchte, nicht zu dichte Fichten- oder Bergmischwälder, Waldwiesen oder Uferbereiche von Bergbächen in Höhenlagen zwischen 500 und 1.500 Metern. Die mehrjährigen, zwischen 10 und 20 cm hohen Pflanzen mit bis zu 10 Blüten pro Blütenstiel und rundlichen, dunkelgrünen Blättern bilden hier meist dichtere Bestände. In Lagen, in denen der Schnee länger liegen bleibt, hilft die Soldanelle schon mal nach, um ihr Blütenwunder zu entfalten: Sie schmilzt sich mit selbst erzeugter Stoffwechselwärme und in dunkelfarbigen Pflanzenteilen gespeicherter Sonnenenergie durch die Schneedecke. Die Waldsoldanelle ist keine Rote-Liste-Art, ist aber aufgrund ihres räumlich begrenzten Vorkommens dennoch besonders schützenswert. Deswegen: Lieber bewundern und fotografieren als pflücken!

Das Bild des Monats – Was ist das?

Jeden Monat stellen wir einen besonderen Moment aus Deutschlands ältestem Nationalpark mit einem Foto vor. Viel Vergnügen mit besonders Schönem oder Bemerkenswertem aus dem Nationalpark Bayerischer Wald!

Bildunterschrift:

Eine echte Bayerwäldlerin als Frühlingsbotin – die Wald-Soldanelle. (Foto: Hans Kiener)


Bilder zur Mitteilung

Bei Klick auf das beigefügte Bildmaterial werden die Fotos in druckfähiger Auflösung dargestellt. Die Aufnahmen dürfen von Medien jeweils nur in Verbindung mit der dazugehörigen Mitteilung verwendet werden. Andere Nutzungsarten bedürfen einer schriftlichen Genehmigung.



Kontakt Pressestelle

Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Pressestelle
Freyunger Straße 2
94481 Grafenau
08552 9600-132
08552 9600-144
08552 9600-161
08552 9600-100
pressestelle@npv-bw.bayern.de

Die Mitarbeiter der Pressestelle finden Sie in unserer Rubrik Ansprechpartner.

Zum Seitenanfang scrollen nach oben