Leibl: „Ohne den Wald-Verein gäbe es die Schachten nicht mehr“

Erfolgreiche Gemeinschaftsaktion zur Schachtenpflege 2014

Pressemitteilung Nr. 0106/14

Datum: 26.09.2014

Kein Zuckerschlecken: Schachtenpflege auf dem Rindlschachten

Kein Zuckerschlecken: Schachtenpflege auf dem Rindlschachten

Belohnung nach getaner Arbeit: die Brotzeit am Schachtenhaus. Links im Bild: Nationalparkchef Leibl im Gespräch mit Georg Jungwirth, Vorsitzender des Naturschutzbeirates des Bayerischer Wald-Vereins

Belohnung nach getaner Arbeit: die Brotzeit am Schachtenhaus. Links im Bild: Nationalparkchef Leibl im Gespräch mit Georg Jungwirth, Vorsitzender des Naturschutzbeirates des Bayerischer Wald-Vereins

Klaus Büchler (l.) und Georg Pletl (Mitte) bedanken sich mit einem gläsernen Pflasterstein bei „Schachten-Hausherr“ Leibl für die gute Zusammenarbeit

Klaus Büchler (l.) und Georg Pletl (Mitte) bedanken sich mit einem gläsernen Pflasterstein bei „Schachten-Hausherr“ Leibl für die gute Zusammenarbeit

Beim Waldbegang am Lackaberg zum Thema Naturzonenausweisung 2015 (v. l.): Georg Jungwirth, Haymo Richter und Dr. Franz Leibl. (Fotos: NPV bayerischer Wald)

Beim Waldbegang am Lackaberg zum Thema Naturzonenausweisung 2015 (v. l.): Georg Jungwirth, Haymo Richter und Dr. Franz Leibl. (Fotos: NPV bayerischer Wald)

Am vergangenen Samstag trafen sich gut 70 freiwillige Helfer zur alljährlichen Pflege der Schachten im Erweiterungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald, bei der seit nunmehr 12 Jahren zur Offenhaltung der historischen Waldweiden Büsche und Bäume entfernt werden. Der rund fünfstündige Arbeitseinsatz am Vormittag konzentrierte sich in diesem Jahr auf den Albrechtschachten, den Rindlschachten sowie die unbeweideten Flächen des Ruckowitzschachtens und wurde von den Sektionen Lindberg, Mitterfels, Passau, Regen und Spiegelau des Bayerischer Wald-Vereins, der Bergwacht Zwiesel sowie dem Bürgerverein Buchenau durchgeführt.

Nach der Abschlussbesprechung am Mittag belohnte das traditionelle gemütliche Beisammensein am Schachtenhaus die harte Arbeit, bei dem der Bayerischer Wald-Verein für das leibliche Wohl und die Gruppe Kirchahöh-Musi für die musikalische Umrahmung sorgte.

In einem kurzen Grußwort bedankte sich Georg Pletl, 1. Vorsitzender des Bayerischer Wald-Vereins, bei allen Helfern der diesjährigen Aktion und hob ausdrücklich hervor, dass die Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung „noch nie so vertrauensvoll und gut“ gewesen sei, wie unter der jetzigen Leitung. Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl gab das Kompliment gleich zurück: „Ohne den Wald-Verein und seine Mitstreiter gäbe es die Schachten nicht mehr“, lobte Leibl die ursprüngliche Initiative des Vereins, die Schachten zu erhalten, sowie den langjährigen tatkräftigen Einsatz aller an der Schachtenpflege Beteiligten.

Für ein besonderes Dankeschön an die Organisatoren sorgten der Glaskünstler Klaus Büchler, Träger des Kulturpreises 1999 des Bayerischer Wald-Vereins, und der Mundartdichter Eberhard Kreuzer, der im vergangenen Jahr den Kulturpreis vom Wald-Verein erhalten hatte: Als Symbol für erfolgreiche Zusammenarbeit Vieler, die durch Zusammenhalt mehr schaffen als alleine, überreichte Büchler je einen seiner gläsernen Pflastersteine an Georg Jungwirth, der als Vorsitzender des Naturschutzbeirates des Bayerischer Wald-Vereins jährlich die Pflegeaktionen organisiert, und an Nationalparkleiter Leibl, der als „Schachten-Hausherr“ die Aktion unterstützt hatte. Kreuzer „kommentierte“ die gelungene Zusammenarbeit aller Beteiligten mit eigenen Gedichten zu den Themen Pflasterstein, Baum und Freundschaft.

Ehrenamtliche Aktionen zur Schachtenpflege gibt es seit 2003. Gepflegt werden - je nach Bedarf - fünf Schachten, wobei einige Sektionen des Bayerischer Wald-Vereins sowie andere beteiligte Vereine Pflegepatenschaften übernommen haben: die Sektion Regen für den Jährling-Schachten, die Sektion Mitterfels für den Rindlschachten, die Sektion Lindberg für den Albrechtschachten, die Bergwacht Zwiesel für den Ruckowitzschachten und der Bügerverein Buchenau für den Lindbergschachten. Alljährlich entfernen die Schachtenpfleger Sträucher und Bäume auf den ehemaligen Waldweiden, da diese auch als „Almen des Bayerwaldes“ bezeichneten Hochlagenwiesen ohne die ursprüngliche, seit den 1960er Jahren eingestellte Beweidung komplett zuwachsen und als reizvolle sowie aus Naturschutzsicht besonders wertvolle Landschaftsbestandteile verloren gehen würden. Ausschließlich der Ruckowitzschachten wird seit diesem Jahr wieder extensiv beweidet, um den Einsatz von Rotrindern als Schachtenpflegemaßnahme zu erproben.

Da der Pfegebedarf für die einzelnen Schachten von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist, findet im Vorfeld der Pflegeaktion jedes Mal eine Schachtenbegehung statt, bei der Wald-Vereins-Mitglieder gemeinsam mit Nationalparkvertretern eine Bestandsaufnahme machen und einen Pflegeplan mit Schwerpunkten für die aktuell anstehende Aktion erstellen. In diesem Jahr nutzten der Naturschutzbeiratsvorsitzende Jungwirth, der 1. Wald-Vereinsvorsitzende Pletl, Haymo Richter als Vorsitzender des Kultur- und Presseausschusses sowie einige Vertreter der Sektionen Regen, Lindberg und Mitterfels die Gelegenheit, sich bei Nationalparkleiter Leibl vor Ort am Lackaberg über die aktuelle Debatte um die Naturzonenausweisung 2015 zu informieren.

Leibl erläuterte den Vorschlag der Nationalparkverwaltung, 2015 eine größere Fläche als sonst mit vornehmlich Windwurf- und Borkenkäfer-geprägten Hochlagenarealen als Naturzonen auszuweisen, um dafür in den unteren Lagen den noch bestehenden reifen Fichtenwald länger vor Borkenkäferbefall schützen zu können. Er wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass die noch bestehenden reifen Hochlagenwaldbestände am Falkenstein nicht in dem Naturzonenvorschlag enthalten sind.

Georg Jungwirth zeigte sich bei der Ortseinsicht von der bereits bestehenden Verjüngung am Lackaberg beindruckt. „Der Vorschlag der Nationalparkverwaltung hat Hand und Fuß“, ging er auf die Naturzonenpläne für 2015 ein. „Sollte der Vorschlag die Zustimmung des kommunalen Nationalparkausschusses finden, halte ich ihn für die optimale Lösung. Ich kann die Initiative der Nationalparkverwaltung nur ausdrücklich unterstützen“, kommentierte Jungwirth. Dieser Einschätzung schlossen sich die anderen anwesenden Vorsitzenden des Wald-Vereins an.

Bildunterschriften:

  1. Kein Zuckerschlecken: Schachtenpflege auf dem Rindlschachten
  2. Belohnung nach getaner Arbeit: die Brotzeit am Schachtenhaus. Links im Bild: Nationalparkchef Leibl im Gespräch mit Georg Jungwirth, Vorsitzender des Naturschutzbeirates des Bayerischer Wald-Vereins
  3. Klaus Büchler (l.) und Georg Pletl (Mitte) bedanken sich mit einem gläsernen Pflasterstein bei „Schachten-Hausherr“ Leibl für die gute Zusammenarbeit
  4. Beim Waldbegang am Lackaberg zum Thema Naturzonenausweisung 2015 (v. l.): Georg Jungwirth, Haymo Richter und Dr. Franz Leibl
    (Fotos: NPV bayerischer Wald)

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