Erstes Koordinierungsgespräch der Nationalparkverwaltungen Šumava und Bayerischer Wald in Modrava

Pressemitteilung Nr. 181/12

Datum: 27.11.2012

Die Leitungsteams der NP‘e Šumava und Bayerischer Wald trafen sich auf Einladung des neuen NP-Direktors des Nationalparks Šumava Jirí Mánek zu einem ersten Meinungs- und Erfahrungsaustausch in der Gemeinde Modrava

Die Leitungsteams der NP‘e Šumava und Bayerischer Wald trafen sich auf Einladung des neuen NP-Direktors des Nationalparks Šumava Jirí Mánek zu einem ersten Meinungs- und Erfahrungsaustausch in der Gemeinde Modrava

Die Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl (li) und Jirí Mánek anlässlich des ersten gemeinsamen Treffens unter der neuen Führung des Nationalparks Šumava in Modrava

Die Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl (li) und Jirí Mánek anlässlich des ersten gemeinsamen Treffens unter der neuen Führung des Nationalparks Šumava in Modrava

Die Leitungsteams des NPs Bayerischer Wald und der Nationalpark- u. Landschaftsschutzgebietsverwaltung Šumava haben sich auf Einladung der Nationalparkverwaltung Šumava zu einer gemeinsamen Besprechung in Modrava getroffen. Beide Leiter, Jirí Mánek und Dr. Leibl wollen sich für einen Grenzübergang für Fußgänger an den Blauen Säulen einsetzen.

Den Weg über die Blaue Säulen zu öffnen – das ist ein gemeinsames Ziel beider Nationalparkleiter. Diese Entscheidung stand im Mittelpunkt des Treffens in Modrava.

Neuste Ergebnisse des Auerhahnmonitorings haben gezeigt, dass eine Wegeführung durch das Lusental für das Auerhuhn die verträglichste Lösung darstellt. „Das gibt gute Chancen für eine Eröffnung des Lusentales“, sagt Jirí Mánek.

Die bis letztes Jahr praktizierte Alternativroute durch den Wald von Pürstling am Hang des Spitzbergs ist aus der Sicht des Naturschutzes weniger passend. Die beste Lösung scheint die Wegeführung mitten durch das Lusental, die auf dem befestigten Grund verläuft, zu sein. „Das ergibt sich auch aus dem 3-jährigen tschechisch-bayerischen Monitoring von Auerwild im betroffenen Gebiet.“  führt Franz Leibl an.

Modrý Sloup (auf deutsch Blaue Säule) ist ein Grenzübergang zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland, der sich unterhalb des Bergs Lusen im Westen von Sumava befindet. In früheren Zeiten führte hier der Goldene Steig, besser gesagt nur ein Schmugglersteig, der die Maut- und Zollstellen umging. Der Grenzübergang war bis Ende des 2. Weltkrieges geöffnet, nach Vertreibung der Deutschen aus dem tschechischen Grenzgebiet und Entstehung des Eisernen Vorhanges wurde er geschlossen. Nach langer Zeit wurde er am 15.07.2009 in einem Proberegime wiedereröffnet.

„Die Route, die wir gemeinsam bevorzugen, verläuft direkt durch das Lusental, auf der Strecke, wo die ursprüngliche Wegeführung verlief. Die nächstgelegene Ortschaft zu den Blauen Säulen ist Modrava. Drei Kilometer von hier liegt Pürstling, wo sich eine Infostelle des Nationalparks Šumava befindet“, erklärt Mánek.

„Im Fall, dass es klappt, den Weg durch das Lusental zu öffnen, wäre es nur in einem sehr beschränkten Zeitraum. Der Steig wäre nur vom 15.07. bis 15.11. und nur für Fußgänger geöffnet, also zeitlich größtenteils im Jahr geschlossen, so dass die Störungen des Auerhuhns gering und damit vertretbar wären.

Trotzdem: Es soll ein positives Signal für die Besucher sein, denen wir die Schönheit des Böhmerwaldes zeigen wollen. Blaue Säule hat heute aus der tschechischen und auch bayerischen Sicht die absolute Priorität.“ sagte Mánek bei der Besprechung.

Das Treffen in Modrava hatte als weiteres wichtiges Ziel, die Zusammenarbeit fortzusetzen. „Wir haben uns gegenseitig die Agenden der beiden Nationalparke vorgestellt. „Es wurde der bayerischen Seite die Arbeit für das neue Gesetz über den Nationalpark Šumava, die Zonierung und der Managementplan vorgestellt. Wir haben erklärt, wie wir die tschechische Seite entwickeln wollen. Das Grenzgebiet wird weiter mit einer gegenseitigen Rücksicht verwaltet.“ sagte der Leiter Jirí Mánek.

„Alle Sachgebietsleiter haben sich gegenseiteg kennelgelernt, das ist für die weitere Zusammenarbeit sehr wichtig. Ich persönlich werde mich dafür einsetzen, dass die Zusammenarbeit der beiden Nationalparke, so weit möglich, auf einer unbürokratischen Basis und einer täglichen Kommunikation stattfindet und nicht nur auf der Basis von förmlichen Treffen.“ führt Franz Leibl an.

Herr Böhm, der im Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet Šumava für Naturschutz, Landschaftsschutz und Koordination der Foschung zuständig ist, bestätigte diese unkomplizierte Zusammenarbeit bereits.

„Mit dem Kollegen Dr. Marco Heurich, der den Sachgebietsleiter für Forschung und Dokumentation Dr. Jörg Müller aus dem Nationalpark Bayerischer Wald an dem Treffen vertreten hat, haben wir eine gemeinsame Konzeption der Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Monitoring vereinbart, die an die laufenden gemeinsamen Projekte  - z.B. Luchs / Reh Projekt anknüpfen sollte.“ sagt Miroslav Böhm.

Auch Sachgebietsleiter Jan Kozel wird wieder mit seinem bayerischen Pendant Franz Baierl im Bereich Wald- und Rotwildmanagement zusammenarbeiten.

„Der Erfahrungsaustausch bei Waldmanagement, vor allem in Entwicklunszonen der beiden Nationalparke, ist immer nützlich. Es hilft vornehmlich die vielen Gemeinsamkeiten zu entdecken und vertieft die Kommunikation zwischen zwei Verwaltern des nationalparkübergreifenden Grünen Daches Europas“, schließt Kozel.

Das Treffen beider Leitungsteams auf Einladung des neuen Direktors des Nationalparks Šumava wurde von allen Teilnehmern positiv beurteilt und sollte als Signal der künftigen Zusammenarbeit betrachtet werden.

Der Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald kündigte abschließend an, das nächste gemeinsame Treffen im Frühjahr 2013 im Nationalpark Bayerischer Wald stattfinden zu lassen.

Rainer Pöhlmann

 

Bildunterschriften:

  1. Die Leitungsteams der NP‘e Šumava und Bayerischer Wald trafen sich auf Einladung des neuen NP-Direktors des Nationalparks Šumava Jirí Mánek zu einem ersten Meinungs- und Erfahrungsaustausch in der Gemeinde Modrava

  2. Die Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl (li) und Jirí Mánek anlässlich des ersten gemeinsamen Treffens unter der neuen Führung des Nationalparks Šumava in Modrava.

Fotos: R. Pöhlmann

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