Schüler des Gymnasiums Zwiesel erforschen den Nationalpark

Die 10. Klassen des Gymnasiums Zwiesel erlebten einen Projekttages „der etwas anderen Art“ im Nationalparkt.

Pressemitteilung Nr. 119/12

Datum: 30.07.2012

Schüler des Gymnasiums Zwiesel erforschen die Wälder des Nationalparks und kartieren Waldstrukturen

Schüler des Gymnasiums Zwiesel erforschen die Wälder des Nationalparks und kartieren Waldstrukturen

Wie dick ist wohl diese alte Tanne? Schüler des Gymnasiums Zwiesel bei der Vermessung von Waldstrukturen im Nationalpark

Wie dick ist wohl diese alte Tanne? Schüler des Gymnasiums Zwiesel bei der Vermessung von Waldstrukturen im Nationalpark

Wie unterscheidet sich der Wald im Nationalpark vom Wirtschaftswald? Wie ermittelt man die Höhe eines Baumes? Wie bekommt man heraus, wieviel Totholz es im Wald gibt und warum gibt es im Nationalpark so viel davon? Antworten auf diese Fragen suchten die Schüler des Gymnasiums Zwiesel. Die Zeit kurz vor den großen Ferien nutzten die 10. Klassen für eine Forschungs-Expedition in den Nationalpark. Dort begrüßte sie ein zehnköpfiges Team aus Waldführern, Nationalpark-Mitarbeitern und Rangern.

Ingeborg Schmidt, Fachlehrerin für Biologie, organisierte den Projekttag für das Gymnasium gemeinsam mit ihrer Kollegin Jana Aschenbrenner. Es sollte keine klassische Führung sein, sondern ein Programm, beim welchem die Schüler selbst aktiv werden können und das sich mit dem Biologie-Unterricht verknüpfen lässt. Deshalb bereitete die Umweltbildungs-Mannschaft des Haus zur Wildnis acht Stationen zu verschiedenen Themen im Gelände rund um das Nationalpark-Infozentrum vor.

Als „Nachwuchs-Forscher“ übten sich die 10. Klässler dann in der Kartierung von Waldstrukturen – Baumarten, Höhe ,Durchmesser, Verjüngung und Totholz wurden auf den Probeflächen in Kleingruppen akribisch aufgenommen und in eine Karte übertragen. Der Vergleich zwischen jüngeren Fichtenwäldern und alten, schon längere Zeit ohne menschlichen Einfluss verbliebenen Bergmischwäldern, zeigte die Unterschiede zwischen Nationalpark und Wirtschaftswald: “Also auf dieser Fläche hier haben wir jetzt die drei größten Bäume vermessen. Der höchste Baum, eine Tanne, ist etwa 40 Meter hoch und 1,20 Meter dick“ beschreibt ein Schüler. „Außerdem liegen auf dem Boden große abgestorbene Bäume, einer ist total vermodert, der liegt wohl schon lange da.“

Warum abgestorbene Bäume wichtig sind und in den Wäldern des Nationalparks liegen bleiben war dann Thema der nächsten Station. Dort erklärte Herbert Linsmeier, Nationalpark-Waldführer aus Frauenau, dass nicht nur der Mensch viel von Traditionen hält:„Wenn im Wald besondere Strukturen wie z. B. Totholz über lange Zeit ständig vorhanden sind, dann nennt man das Habitattradition. Diese Tradition schafft Lebensräume für besonders seltene Arten. So gibt es im Nationalpark gleich zwölf Arten von Urwaldrelikt-Käfern. Das sind Käferarten, die in den meisten anderen Wäldern schon ausgestorben sind!“

Warum auch die Wissenschaftler des Nationaparks von Zeit zu Zeit Bäume vermessen und zählen, erfuhren die Schüler von Ranger Mario Schmid. „In den Hochlagen des Nationalparks wurde erst im letzten Jahr eine Inventur durchgeführt. Dabei werden auf Probeflächen alle Bäume, die größer als 20 cm sind, gezählt. Das machen wir, um zu überprüfen wie sich der Wald im Nationalpark entwickelt. In den großen Borkenkäferflächen wurden z.B. mehr als 4.500 kleine Bäume pro Hektar gezählt!“

Die 10. Klässler entpuppten sich im Laufe des Vormittages als ausgesprochen interessierte und motivierte Gruppe, die sich mit einem breiten Themenspektrum auseinandersetzte: Von den Besonderheiten der Vogelwelt im Nationalpark über die  Pflanzen der Kraut- und Strauchschicht bis hin zur geheimnisvollen Welt der Pilze – all diese Themen bearbeiteten die Schüler aktiv und mit Begeisterung in den jeweiligen Kleingruppen. Das erfahrene Bildungsteam des Haus zur Wildnis meisterte die Aufgabe knapp 90 Schülerinnen und Schüler durch die Nationalpark-Wälder zu geleiten souverän und sorgte für einen erlebnisreichen und rundum gelungenen Tag.

Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet auch im Gebiet zwischen Falkenstein und Rachel ein abwechslungsreiches Programm für Schulklassen an. Auf Wunsch sind jederzeit auch Sonderveranstaltungen mit speziell gestalteten Inhalten z. B. Projekttage sowie P- und W-Seminare möglich.

Kontakt und Information:
Thomas Michler
Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Haus zur Wildnis, Ludwigsthal
Telefon: 09922 / 5002-105
E-Mail: thomas.michler@npv-bw.bayern.de

Bildunterschriften:

Bild 1
Schüler des Gymnasiums Zwiesel erforschen die Wälder des Nationalparks und kartieren Waldstrukturen
(Foto: Michler) 

Bild 2
Wie dick ist wohl diese alte Tanne? Schüler des Gymnasiums Zwiesel bei der Vermessung von Waldstrukturen im Nationalpark
(Foto: Michler)

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