Nationalpark Bayerischer Wald als erster deutscher Transboundary Park ausgezeichnet

Pressemitteilung Nr. 138/09

Datum: 15.09.2009

Freuten sich über die Auszeichnung zum Transboundary Park: von links: Sachgebietsleiter Hans Kiener und Nationalparkleiter Karl Friedrich Sinner vom Nationalpark Bayerischer Wald, die Präsidentin der Federation EUROPARC Erika Stanciu, die stellvertretende Nationalparkleiterin Zdenka Křenova und  Michal Valenta vom Nationalpark Sumava.
Foto: K. Björk

Freuten sich über die Auszeichnung zum Transboundary Park: von links: Sachgebietsleiter Hans Kiener und Nationalparkleiter Karl Friedrich Sinner vom Nationalpark Bayerischer Wald, die Präsidentin der Federation EUROPARC Erika Stanciu, die stellvertretende Nationalparkleiterin Zdenka Křenova und Michal Valenta vom Nationalpark Sumava. Foto: K. Björk

Die seit vielen Jahren ausgezeichnete Zusammenarbeit der benachbarten Nationalparke Bayerischer Wald und Sumava trägt großartige Früchte.
Im Rahmen der Europarc-Konferenz 2009 im schwedischen Strömstad erhielten der Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, Karl Friedrich Sinner, und die stellvertretende Leiterin des Nachbar-Nationalparks Sumava, Zdenka Křenova, aus den Händen der Präsidentin der Federation EUROPARC, Erika Stanciu, das Zertifikat für vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit  überreicht.
Damit wurde die von den beiden Nationalparken in allen Bereichen vorbildliche Kooperation, die im wesentlichen die Kernaussagen der drei zwischen den Umweltministerien Bayerns und Tschechiens unterzeichneten Memoranden von 1999, 2005 und 2009 umfasst, gebührend gewürdigt.
Vorausgegangen war eine von der Europarc-Federation beauftragte Prüfung der zu erfüllenden Kriterien durch zwei unabhängige Experten, deren positiver Bericht die Verleihung des Zertifikates „Transboundary Park“ erst ermöglichte.

Die im Nationalpark Sumava für Naturschutz und Forschung verantwortliche Zdenka Křenova fasste die mit der Auszeichnung verbundenen Anforderungen beider Nationalparke in trefflichen Worten zusammen: „We have here a chance to let nature be nature, wild nature, maybe wilderness. Probably nature is more ready for this than we. There are many challenges laying in front of us. There are many opportunities for both of us, humans and nature“.

Die Zusammenarbeit von Schutzgebieten über Ländergrenzen hinweg leistet einen wichtigen Beitrag sowohl zum Schutz des europäischen Natur- und Kulturerbes als auch zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Sie fördert außerdem die internationale Verständigung, dient der Friedenssicherung und leistet so einen entscheidenden Beitrag für das weitere Zusammenwachsen der Staaten Europas.

Die EUROPARC-Föderation – Dachorganisation der Europäischen Schutzgebiete – hat im Rahmen der Initiative „Grenzüberschreitende Parke - im Einklang mit der Natur“ ein Evaluierungs- und Bewertungssystem für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Schutzgebieten entwickelt. Dieses Bewertungssystem besteht aus einem Katalog von sogenannten Mindeststandards und einem Zertifizierungsverfahren. Diese „Mindeststandards“ bieten einen geeigneten Rahmen, um den aktuellen Stand der Zusammenarbeit zwischen Schutzgebieten zu analysieren und die Stärken und Schwächen der grenzüberschreitenden Partnerschaft auf den verschiedenen Ebenen zu prüfen. Sie ermöglichen ferner den Schutzgebietsverwaltungen, Arbeitsfelder zu identifizieren, auf denen Handlungsbedarf besteht.

Europarc’s Mindeststandards umfassen neun Qualitätskriterien und fünf Arbeitsfelder. Sie zielen auf Aktivitäten ab, die für eine erfolgreiche praktische Zusammenarbeit notwendig sind, wie etwa die Entwicklung einer gemeinsamen Vision für die beteiligten Schutzgebiete oder die Erarbeitung offizieller Vereinbarungen und Arbeitspläne zur Zusammenarbeit oder Entwicklung gemeinsamer Projekte und Sicherung der Finanzen für die grenzüberschreitende Arbeit.

Die Arbeitsfelder spiegeln die Schlüsselbereiche grenzüberschreitender Arbeit wieder:

-          Schutz von Landschaft und Natur

-          Umwelterziehung und Kommunikation

-          Erholung und nachhaltiger Tourismus

-          Forschung und Monitoring

-          Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Arbeit für den Frieden.

Die diesjährige Europarc-Konferenz stand unter dem Motto: “100 Jahre Nationalparke in Europa: ein gemeinsames Erbe, eine gemeinsame Zukunft“.

Die Bedeutung der Veranstaltung wurde durch den Besuch des schwedischen Königs Carl Gustav und des norwegischen Kronprinzen Haakon am Eröffnungsabend unterstrichen.

Bildunterschrift: Freuten sich über die Auszeichnung zum Transboundary Park: von links: Sachgebietsleiter Hans Kiener und Nationalparkleiter Karl Friedrich Sinner vom Nationalpark Bayerischer Wald, die Präsidentin der Federation EUROPARC Erika Stanciu, die stellvertretende Nationalparkleiterin Zdenka Křenova und  Michal Valenta vom Nationalpark Sumava.
Foto: K. Björk


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