Beendetes Forschungsprojekt

Life+ - Projekt „Moore, Fließgewässer und Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald“

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Logo des Life+ Projekts derr Europäschen Kommision
Logo von Natura 2000
Logo des Bayerischen Naturschutzfonds

 

Projekt beendet:

Moorauge umringt von Bäumen und Totholz

Bilanz zum Live+ Projekt im Nationalpark Bayerischer Wald.

Das Life+ Projekt "Moore, Fließgewässer und Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald" ist abgeschlossen und endete mit einer Abschlussveranstaltung im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald. Im Projektbericht zu diesem Life+ Projekt können die erfolgten Maßnahmen und erzielten Ergebnisse nachgelesen werden. Desweiteren können Sie die Präsentation zur Abschlussveranstaltung herunterladen.

Motivation:

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist nicht nur als Nationalpark, sondern gleichzeitig auch als Natura-2000-Gebiet geschützt – und damit Teil eines europaweiten Schutzgebietsnetzes. Die EU-Staaten tragen die Verantwortung, solche besonderen Räume zu erhalten und zu verbessern.

Auch im Nationalpark Bayerischer Wald haben menschliche Nutzungen aus der Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen: Moore wurden entwässert, um die Standorte forstwirtschaftlich nutzen zu können. Bäche wurden zum Zweck der Holztrift begradigt und die Ufer befestigt – aber auch moderner Straßenbau hat zur Beeinträchtigung der Fließgewässer beigetragen. Bei den sogenannten Schachten, ehemaligen Bergweiden, wirkt sich dagegen die Nutzungsaufgabe nachteilig aus: Nachdem diese „Inseln im Waldmeer“ seit den 1960er Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurden, verschwand ohne den Einfluss der Rinder ein Teil der einst bemerkenswerten Artenvielfalt.

Projektziele:

Platzhalterbild zum Life+ Projekt

Das LIFE+-Projekt im Nationalpark Bayerischer Wald haucht besonderen Lebensräumen wieder mehr Leben ein.

Kieselsteine in einem Bach

Auf über 700 Kilometern schlängelt sich Wasser in Bachbetten durch den Nationalpark Bayerischer Wald.

Ziel des LIFE+ Projekts war es, den Erhaltungszustand dreier besonderer Lebensräume – Moore, Fließgewässer und Schachten – zu verbessern. Mit der Renaturierung von entwässerten Hochmooren und Moorwäldern sollten der natürliche Wasserhaushalt und die damit verbundenen Lebensraumfunktionen wiederhergestellt werden. Davon profitieren hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten wie der Rundblättrige Sonnentau. Ein weiteres Ziel war es, die natürliche Dynamik und die Durchgängigkeit von Fließgewässern wiederherzustellen. Bachbewohner wie die geschützte Mühlkoppe finden jetzt wieder verbesserte Lebensraumstrukturen vor. Zum Erhalt der artenreichen Borstgrasrasen wurde auf dem Ruckowitzschachten ein Beweidungskonzept mit der bedrohten Hausrinderrasse „Rotes Höhenvieh“ erprobt. Zu den Zielarten zählen die seltene Arnika, der Warzenbeißer und der Kleine Ampfer-Feuerfalter. Durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit sollten darüber hinaus das Wissen und die Akzeptanz zum Thema Natura 2000 gesteigert werden.

Ausführung:

Moorrenaturierung ist kein leichtes Unterfangen – wichtigster Erfolgsfaktor ist zunächst die Wiederherstellung eines hohen Wasserstandes. Im Projekt wurden vorhandene Entwässerungsgräben dazu mit insgesamt über 250 Staudämmen und 700 Metern Grabenverfüllung unwirksam gemacht. Jetzt heißt es nur noch: Abwarten, bis die Zeit alte Wunden heilt – die Torfmoose sind bereits dabei, sich ihren Lebensraum zurückzuerobern. Der Regenerationsprozess wird mit Wasserstandsmessungen und Vegetationsaufnahmen auch weiterhin beobachtet.

Andere Methoden kamen für die Renaturierung der Gewässerlebensräume zum Einsatz: Hier wurde die Uferverbauung abschnittsweise entfernt, so dass das Wasser seinen Lauf nun wieder selbst formen kann. Künstliche Verrohrungen wurden so umgestaltet, dass Gewässerorganismen auch diese zuvor kritischen Stellen wieder ungehindert durchwandern können. Die Entwicklung der Fischbestände wurde und wird mittels Elektrobefischung dokumentiert.

Auch die probehafte Beweidung des Ruckowitzschachtens wurde durch ein intensives wissenschaftliches Monitoring begleitet. Ergebnis: Die Kühe leisten gute Arbeit für die Artenvielfalt auf dem Schachten. Die Beweidung wurde daher noch im letzten Projektjahr auf einen zweiten Schachten ausgeweitet. Auch der Hochschachten profitiert daher zukünftig von der Landschaftspflege-Tätigkeit des Roten Höhenviehs.


Finanzierung:

  • LIFE+ (EU-Förderinstrument für die Umwelt – 50 Prozent)
  • Bayerischer Naturschutzfonds (30 Prozent)
  • Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald (20 Prozent)

Ansprechpartner:

Jochen Linner
Projektkoordinator
Jochen.Linner@npv-bw.bayern.de

Claudia Schmidt
Projektbetreuung

Kooperationspartner:

Veröffentlichungen:

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